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Roxette am Hessentag in Oberursel, 12. Juni 2011

Erstellt von Daniel Mohr am Donnerstag 16. Juni 2011

Die Konzertsaison geht weiter: diesmal zu Roxette auf den Hessentag! Viele andere haben sich auf das erste Roxette-Konzert seid 10 Jahren tierisch gefreut. Für mich war es ehrlich gesagt gar kein so großer Moment mehr. Das Comeback von Marie habe ich schon bei der Night of the proms erlebt. Und den Rest der Band (und zwar exakt die gesamte Band) habe ich mit ähnlicher (fast noch besserer) Setlist im Gloria in Köln gesehen. Dort kamen wir auch der Band so nahe, wie wir nie wieder die Gelegenheit haben werden.
Also war von vorneherein ein netter Konzertbesuch geplant: kein Gedränge, kein Geschubse, so weit vor, wie halt noch geht und einfach gucken und genießen. Der Support-Act Ozark Henry war schon frühzeitig angekündigt worden, und eine kurze Recherche im Internet ergab, dass man den nicht zwingend gesehen haben muss.
Die Anfahrt gestaltete sich sehr problemlos: Oberursel ist im Gegensatz zu den letzten Hessentags-Städten bequem von Siegen per Autobahn erreichbar, die Parkplätze großzügig bemessen (die Ausschilderung lies aber zu wünschen übrig). Leider liegt der günstig gelegene Parkplatz 1 ca. 2km vom Open-Air Gelände weg, aber ein kleiner Fußweg schadet ja nicht. Zumal der Hinweg in einer Schleife über die Hessentagsstrasse noch nette Eindrücke in das Treiben bot. Wir waren etwas knapp dran, so hatten wir nur etwas weniger als 2 Stunden, um eine Runde zu drehen. Vieles haben wir sicherlich nicht gesehen, aber für einen Eindruck reicht es.
Unser Timing erwies sich dann als Perfekt: gerade als wir am Gelände ankamen, begann Ozark Henry mit dem Support, so war die halbe Stunde mit Einlass, Getränke organisieren und Platz suchen schön mit Musik untermalt. Überraschung auf dem Gelände: es gibt keinerlei Videowände. Weder neben der Bühne, noch wie letztes Jahr hinter dem Technik-Tower. Auch wenn die Hessentag-Bühne kleiner ist als in den letzten Jahren (ca. 15.000 passen auf das Gelände, in den letzten Jahren waren es eher 45.000), fand ich dies schon etwas komisch.

Um 21 Uhr kam dann Roxette auf die Bühne. Ohne Vorgeplänkel ging es direkt mit „Dressed for success“ los (auch kein Intro, wie es noch auf der Gessle-Tour vorhanden war). Die ganze Show bestand mit wenigen Ausnahmen quasi nur aus Single-Hits. Das war auch gut so, weil es waren relativ viele Besucher vor Ort, die nur die großen Hits kannten. Gerade im Mittelteil ging die Stimmung etwas runter, auch wenn mit „She´s got nothing on (but the radio)“ und „It must have been love“ zwei Stimmungs-Peaks dazwischen lagen. Solche Phasen sind bei einem „Zuschau“-Konzert dann etwas anstrengend, weil man mitten unter den sich unterhaltenden Leuten steht, die die Lieder bzw. die Texte nicht kennen. Im Bereich vor der Bühne hat man das wahrscheinlich so nicht mitbekommen.

Die Band spielte in einer hervorragenden Laune. Marie ist auch noch dynamischer als schon bei der Night of the proms, die Tour tut ihr sichtlich gut. Per geniesst es offensichtlich immer noch, dass er die Möglichkeit hat auf der Bühne live zu Rocken. Besonders sichtbar wurde das bei „Watercolours in the rain“, wo er einfach nur an der Seite stand (und ein wenig Keyboard spielte), während Marie zu Bestform auflief. Bei „She´s got nothing on (but the radio)“ wurde richtig gerockt, die Band kam gar nicht zum Ende, so tobten alle über die Bühne. Selten solch ein langes Stück von der besten „3-Minuten-Stück-Band“ der Welt gesehen.

Die Show war allerdings sehr enttäuschend: die Bühnendekoration bestand genau aus einem Riesen-Bildbanner im Hintergrund (welches zwischen „How do you do?“ und „Dangerous“ durch ein anderes Bildbanner ersetzt wurde). Die Lichtshow nur aus 4 Bars Scanner, das wars. Ich hab nichts gegen Purismus, aber für eine solch große Bühne ohne Videowände war das doch ein bisserl wenig. Für das hinten stehende Publikum (oder kleine Personen) gab es so ungefähr überhaupt nichts zu sehen. Wer da kein Hardcore-Fan ist, wird zwangsläufig enttäuscht sein.
Insgesamt war es ein schönes Konzert und ein netter Abend. Kein euphorisches Gefühl danach, aber gut unterhalten worden, und das sollte ja auch das Ziel jeder Band sein.

Der Heimweg gestaltet sich dann wieder überraschend angenehm: letztes Jahr haben wir 2 Stunden auf einer Stelle auf dem Parkplatz gestanden. Diesmal kamen wir nach Fußmarsch zum Auto auf den Parkplatz und da war: nichts. Keine Schlange, kein Gedränge, einfach einsteigen, auf die Autobahn und ab nach Hause (bzw. noch kurz auf einen Geburtstag…).

Setlist:
01. Dressed For Success
02. Sleeping In My Car
03. The Big L.
04. Wish I Could Fly
05. Only When I Dream
06. She’s Got Nothing On (But The Radio)
07. Perfect Day
08. Things Will Never Be The Same
09. It Must Have Been Love
10. Opportunity Nox
11. 7twenty7
12. Fading Like A Flower (Every Time You Leave)
13. Silver Blue
14. How Do You Do!
15. Dangerous
16. Joyride (Intro Band introduction)

Encore 1:

17. Watercolours In The Rain
18. Spending My Time
19. The Look

Encore 2:

20. Way Out (Intro „We will rock you“)
21. Listen To Your Heart
22. Church Of Your Heart

Bilder diesmal nicht von mir, sondern von Simon Mohr