Mr. Big Matrix Bochum am 4. Juni 2011
Erstellt von Daniel Mohr am Dienstag 7. Juni 2011
Nachdem ich letztes Jahr mitbekommen hatte, das Mr. Big wieder in Originalbesetzung auf Tour waren, und sogar an einem neuen Album arbeiten, war es dann zu Beginn dieses Jahres soweit: das neue Album „What If…“ erschien, und eine Welttour wurde angekündigt.
Zunächst kurz zum Album: ein Mr.Big Album in bester Tradition, technisch sehr präziser Hard-Rock, zwischendurch mal die ein oder andere sehr feinfühlige Ballade (wenn auch nicht mehr ganz so schnulzig wie „To be with you“ oder „Wild World“).
Insbesondere die perfekten Gesangsharmonien und die super präzise Instrumentaltechnik aller Musiker begeistern mich immer wieder.
Am Samstag war es nun soweit: Mr. Big spielten live in der Matrix in Bochum. Leider war ich vorher noch nie da, der Konzertsaal stellte sich als lange gemauerte Röhre heraus, welche zwar durch die Haus-PA mittels Delay-Line noch ganz brauchbar beschallt wurde, aber halt doch zu einigen Einschränkungen beim Hörgenuss führten. Gegen Ende des Konzertes wurde auch in der Lautstärke hemmungslos übertrieben, so dass einige aus dem Publikum flüchteten und selbst ich schon Ohrenschmerzen bekam.
Das Konzert selbst war allerdings ein Erlebnis: nach einer nicht weiter erwähnenswerten Vorgruppe kam Mr. Big um 21 Uhr auf die Bühne. Der Auftakt war direkt der Opener „Undertow“ vom neuen Album, danach direkt das 2. Lied „American Beauty“, so dass ich schon dachte, sie spielen einfach das neue Album durch und verzichten auf die alten Songs. Zum Glück wurde es dann doch eine Mischung: neben insgesamt 8 Songs des neuen Albums auch jede Menge alte Kracher! Deutlich über 2 Stunden dauerte das Konzert, was in heutiger Zeit ja mal eine echte Wohltat ist, in Zeiten wo Künstler teilweise nach 45 Minuten schon der Meinung sind, die Fans hätten nun genug.
Und trotzdem fehlten mir noch ein paar Sachen: es gab kein Drum-Solo (Pat Torpey ist ein technisch begnadeter und leider völlig unterbewerteter Schlagzeuger, der nebenher auch noch ganz gut singen kann), „Just take my heart“ war nicht dabei (wird wohl nur noch gelegentlich gespielt), ebenso wie „Smoke on the water“ als Zugabe (bei der die Musiker die Instrumente tauschen, und immer noch besser spielen als 95% der Cover-Bands in Deutschland). Persönlich hätte ich „Mr. Gone“ gerne gehört (aber damit hatte ich nicht wirklich gerechnet).
Aber alles in allem ein sehr schönes Konzert, ein lange erwarteter Wunsch ging in Erfüllung. Nun warte ich auf die Tour von Extreme. Währenddessen werde ich mir dann doch mal in Kürze die Live-DVD „Back to Budokan“ zulegen (davon gibt es einige Ausschnitte auf Youtube, sehr empfehlenswert!!).
Setlist (ohne Gewähr):
Undertow
American Beauty
Daddy, Brother, Lover, Little Boy (The Electric Drill Song)
Green-Tinted Sixties Mind
Take Cover
I Won’t Get in My Way
Stranger in My Life
Once Upon a Time
A Little Too Loose
Road to Ruin
Price You Gotta Pay
Rock & Roll Over
Merciless
Guitar Solo
Still Ain’t Enough for Me
Around the World
As Far as I Can See
Bass Solo
Addicted To That Rush
Zugabe:
Wild World
To be with you
Alive and Kickin
Colorado Bulldog
Shy Guy