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Die Toten Hosen – RheinEnergie Stadion 29. Juni 2013

Erstellt von Daniel Mohr am Mittwoch 17. Juli 2013

Nach dem Besuch von Bon Jovi in der Vorwoche gab es diesmal das absolute Kontrastprogramm in Köln.

Die Toten Hosen feiern sehr ausgiebig ihr 30jähriges Jubiläum, und eine Band, die 30 Jahre existiert, hat es verdient, einmal Live gesehen zu werden (außer den Rolling Stones, aber das ist ein anderes Thema).

Die Anreise gestaltete sich diesmal als äußerst gelungen: die U-Bahn Station Brück Mauspfad liegt direkt an der A4, dort steht ein großes P+R Parkhaus, die U-Bahn Linie 1 fährt direkt zum Stadion, auch die Sonderzüge zurück fahren zum Teil bis Brück und die U1 fährt die ganze Nacht durch im 15-Minuten Takt. Eine echt gute Wahl, wenn man aus Siegen anreist.

Da wir relativ spät los sind, haben wir die erste Vorband „The Toy Dolls“ nur auf dem Vorplatz des Stadions gehört.
Dort war außer Krach aber leider nichts zu identifizieren. Der Einlass ging relativ zügig, interessant die Sicherheitskontrollen. Abtasten nur oberhalb der Gürtellinie (Machete im Bein? Kein Problem), keine Taschenkontrolle bei Frauen, etc. Sehr spannend….

Drinnen angekommen ging es zunächst mal zum Merchandise-Stand. Angenehm auch hier, das die Preise (ebenso wie bei den Tickets) noch nicht völlig abgehoben sind, daher habe ich mir nach langer Zeit auch noch einmal ein T-Shirt gegönnt.

Kaum auf den Plätzen im Oberrang (gute Übersicht) angekommen, begann auch schon Thees Uhlmann. Der Sänger von Tomte war mir von einigen Radioliedern bekannt (ich finde Liedtitel wie „Zum Lachen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf“ sehr einprägsam). Obwohl von da eher als Mann der ruhigeren Töne einzuordnen ging es auf der Bühne schon etwas härter zur Sache, so das es ein netter Warm-Up war.

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Nach kurzer Umbaupause (die Bühne war quasi komplett leer, es gab keinen individuelle Gestaltung sondern die Bühne glich eher einer Festival-Bühne) kamen dann wahre Urgesteine des Punk: Bad Religion. Mit alten Krachern wie „Punk rock song“ oder „Raise your voice“ kam die Menge dann auch schon richtig auf Touren.

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Und dann ging es los. Mit einem Intro vom Band bei gleichzeitigem Hissen der DTH-Flaggen links und rechts der Bühne, direkt im Anschluß „Ballast der Republik“. Und schon beim nächsten Lied „Altes Fieber“ stand das gesamte Stadion und sang mit. Und hier war auch der größte Unterschied zu Bon Jovi in der Vorwoche: die Toten Hosen haben auch noch neue Hits und Mitgröhl-Songs. Die lautesten Lieder im Stadion verteilten sich quer über ihre Karriere. Die Lautesten waren „Hier kommt Alex“ ´88, „Paradies“ ´96, „An Tagen wie diesen“ ´12, „Altes Fieber“ ´13, „10 kleine Jägermeister“ ´96, „Bayern“ `00 und … ich weiß, das wird einige verwirren … „Schrei nach Liebe“ (für die, die so schnell nicht folgen können: ein Song der Ärzte, welches die Toten Hosen gecovert haben). Und dadurch, das sie immer noch so erfolgreich sind, mangelt es auch nicht an jungen Fans. Doch während die sich im Innenraum austobten, fand man auf den Tribühnen ganz viele Alt-Punker, von denen dann doch die meisten auf Pogen und Bierduschen keine Lust mehr hatten.

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Die Setlist brachte auch ansonsten einiges an Abwechslung. So kamen zwischendurch Meg´n´Jez auf die Bühne. Jez ist der Sohn von Drummer Vom. Sie brachten ein T.V. Smith Cover „Lion and the lamp“ und dann „Call of the Wild“, wobei Campino und Breiti zur Unterstützung auf der Bühne waren (sich aber sehr dezent im Hintergrund hielten). Faszinierend der Umgang der 16-jährigen Meg mit einem Stadion voll Publikum…… Gänsehaut.

Zwischendurch nahm Campino immer wieder sehr gekonnt die Feindschaft von Köln und Düsseldorf aufs Korn. Im Gegenzug hatten FC-Fans ein Banner auf der Tribühne gehisst „Willkommen in der 2. Liga“. Der FC Köln Schriftzug auf den Sitzen hinter der Bühne war im Gegensatz zur Vorwoche nicht sichtbar, sondern die ganze Tribühne in schwarzem Stoff verhüllt. Auch gab es Becks statt Frühkölsch im Stadion und davor.

Nach 1,5 Stunden war der Hauptteil schon vorbei, vergangen wie im Flug. Dann kamen die obligatorischen Zugaben: zunächst gab es 3 Lieder auf einer kleinen Mittelbühne mitten im Innenraum. Danach noch weitere 8 Lieder in 2 Blöcken, bis die Show endgültig vorbei war.

Und friedlich zog die Meute davon. Ehrlich: selten so wenig Gedränge und Geschubse bei einem Konzertende erlebt. Friedlich wurde auf die Bahn gewartet. In der Bahn wurden neue Freundschaften geknüpft oder aber auch schon mal im Stehen geschlafen.

Fazit: ungefähr 2,5 Stunden Show, klasse Vorprogramm, super Stimmung, ein tolles Publikum, viel Spaß gehabt und heil wieder zuhause angekommen. Alles super, solle man nochmals wiederholen.

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