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Archiv für März, 2009

Die GEZ-Verbrater

Erstellt von Daniel Mohr am 26. März 2009

Wer nochmal lesen möchte, was für Deppen mit unseren GEZ-Geldern hantieren:

bitte hier entlang: Das ZDF mag keine Weblogs

via lawblog

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Alle Schützenfeste im Raum Stuttgart in diesem Frühjahr abgesagt

Erstellt von Daniel Mohr am 23. März 2009

Zumindest wäre das die logische Konsequenz, wenn man sich nach diesem Artikel richtet.

Dummerweise entscheiden hier wieder irgendwelche Politiker über irgendwelche Sachen, von denen sie leider keinerlei Ahnung haben. Und anstatt das Angebot des Veranstalters anzunehmen, die Veranstaltung zu besuchen und sich von der Seriösität von Counter Strike zu überzeugen (nachzulesen im Interview mit dem Stuttgarter Wochenblatt), sagen sie lieber Medienwirksam die Veranstaltung ab, um sich die Wählerstimmen der Generation 50+ zu sichern.

Der Aussage: „Es geht um Spieltaktik und strategisches Denken, ein bisschen wie auch beim Schach.“ stimme ich allerdings nur sehr bedingt zu: zwar geht es um Taktik und Strategie, allerdings im sehr großen Maße um Teamfähigkeit und Kommunikation. Das ist beim Schach eher nicht erforderlich, da ist man am Brett Einzelkämpfer. Ich würde übrigens eher einem organisiertem Schachspieler, als einem organisierten Counter-Strike Spieler einen Amok-Lauf zutrauen (Obwohl: Schachspieler sind meist so verpeilt, da scheiterts schon am Finden einer Waffe).

P.S.: besonders schön übrigens dieser (zurecht hochbewertete) Beitrag im Heiseforum

P.P.S.: bevor ein falscher Eindruck entsteht: ich finde den geschehenen Amok-Lauf sehr tragisch. Nur muß man manche Sachen mal realistisch betrachten: es kann nicht sein, das ein 17-jähriger an eine Waffe und 400 Schuß Munition einfach so dran kommt. Also muß das Waffengesetz verschäft werden. Wenn die Schützenvereine es nicht hinbekommen, alle Waffen ihrer Mitglieder zu deponieren, dann muß halt zumindest die Aufbewahrung von Munition zuhause verboten werden.
Und die Erziehungsmethode eines Einzelkindes „Wir haben ihm alles gekauft, was er wollte“ ist wohl auch nicht die optimale.
Auf dem Computer wurde bestimmt auch Mineswepper gefunden. Was wäre wohl los, wenn er noch eine Bombe bei sich gehabt hätte…..

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Es wird Zeit…

Erstellt von Daniel Mohr am 15. März 2009

… das Uli Hoeneß abtritt.

Weil er kann ja nicht ernsthaft erwarten, dass die GEZ um 2 EUR aufgestockt wird, damit die Vereine die gleichen utopischen Gehälter zahlen können, wie anderswo in Europa.

Ich find die Bundesliga übrigens äußerst attrakiv, und auch die Gelder-Verteilung in Deutschland ist relativ gut. In anderen Ländern mag es vereinzelt bessere (wohl eher: reichere) Clubs geben, aber die Spanne zwischen gut und schlecht ist in diesen Ligen meist viel ausgeprägter.

Dann lieber eine Liga, in der auch ein Aufsteiger Meister werden kann (liebe Kinder: Hoffenheim wäre da nicht der Erste gewesen, Kaiserslautern hat das schon geschafft, dank König Otto), und wo der Tabellenvorletzte den Tabellenzweiten eben mal 4:1 nach Hause schickt.

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Wie man sich eine Torte fängt

Erstellt von Daniel Mohr am 4. März 2009

Meine zweite Heimat war mal für 1,5 Jahre Oldenburg. Ich hab dort die Meisterschule besucht, und in dieser Zeit natürlich auch dort gewohnt. Von Natur aus interessiere ich mich für meine „Heimat“, für städtebauliche Entwicklung (Erdkunde als 3. Abifach 🙂 ), Verkehrswesen etc.

Vor ein paar Jahren kam es in Oldenburg zu einer auch von mir mit Interesse verfolgten Oberbürgermeister-Wahl.
SPD Kandidat Dietmar Schütz hatte sich gerade mit den ECE-Machern darauf geeinigt, ein entsprechendes Center (siehe City-Galerie Siegen, Löhr-Center Koblenz, Kölnarkarden) auf den äußerst attraktiven Schlossplatz in Oldenburg zu bauen. Oldenburg hat eine sehr schöne Fußgängerzonen, zum einen mit den Üblichen Geschäften, die überall sind, aber auch mit vielen individuellen Geschäften.
Aber ein Center passt dort nicht in die Optik und würde auch das gegenüberliegende Ende der Innenstadt ausbluten lassen (ich habe alle, die das damals bezweifelt haben, zu einer Führung durch die Kölner Str. in Siegen eingeladen, da kann man sehen, was mit einer Einkaufszone passiert, wenn man an ein Ende ein ECE-Center baut).
Der Kandidat der CDU Gerd Schwander (offiziell parteilos) ging einzig und allein mit dem Motto in die Wahl: „kein ECE-Center“.

Die Wahl kam, Diemar Schütz hatte eine klare Mehrheit, scheiterte aber (wenn ich mich recht erinnere sehr knapp) an der absoluten Mehrheit. Also Stichwahl: Schütz scheitert mit 49% gegen Schwander mit 51%.

5 Wochen später wurden die Verträge zum Bau des ECE-Center unterzeichnet.

Na, ist jemandem was aufgefallen?
Richtig, da hatte wohl jemand Bock, die öffentliche Meinung zur Machtergreifung zu nutzen und danach gilt dann „was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“.

Die fandenscheinige Begründung dafür war, das zum einen hohe Vertragsstrafen im Vorfeld ausgehandelt worden wären (in diesem Fall wäre aber die entsprechenden Protagonisten Schadensersatzpflichtig meiner Meinung nach, also kein Grund), und das die IHK dem geplanten IKEA-Neubau nicht zustimmen wollte, wenn das ECE-Center nicht gebaut würde (aha, nicht der Rat regiert, sondern die IHK).

Also wurden die Planungen begonnen, der IKEA gebaut und Gerd Schwander hatte nicht mehr wirklich viele Freunde in Oldenburg. Insbesondere auch nicht im Rat. Eine Abwahl scheitert zwar an den dafür nötigen 75% Ratsmehrheit (und die CDU hat keine Probleme damit, 100% hinter einem offensichtlichem Lügner zu stehen, siehe auch z.B. Hessen), aber regieren ist auch schwer, wenn man keine Mehrheiten bekommt.
Vor wenigen Tagen gab es sogar den Tagesordnungspunkt „Amtsführung des Bürgermeisters“ auf der Ratssitzung, zu dem der amtierende Bürgermeister eine wirklich witzige Propaganda-Rede gehalten hat.

Weil das mit dem Regieren also schwer geworden ist, trieb Schwander sich wohl lieber in der Welt herum um neue Freunde zu finden. Besonders schön die Erkenntnisse der taz: „Zum Beispiel seine China-Initiative: Er wolle „Oldenburg auf die mentale Karte Chinas“ setzen, sagt er ständig, fliegt mit Delegationen mehrfach hin, ohne dass ihn der Rat geschickt hätte. Einziges in Erinnerung gebliebenes Resultat bislang: Vielleicht gibt es bald chinesische Masseure in einem Oldenburger Spaßbad. “
In dem genannten Artikel werden aber auch noch diverse andere Alleingänge aufgezeigt, Klungel, Intrigen, alles dabei.

Und eine autonome Gruppe mit dem Namen „die Überflüssigen“ hatte nun offenbar genug davon und schmiss Schwander kurzerhand eine Torte ins Gesicht.

Sicherlich nicht die feine Art, aber manche Menschen kapieren es anders wohl nicht. Wobe ich stark bezweifele, das er das verstanden hat.
In jeder anderen Stadt wäre wohl die Mehrheit der Bürger empört, wenn der Bürgermeister auf diese Art attakiert wird. Das sieht in Oldenburg wohl etwas anders aus. Auch wenn uns die offizielle Website etwas anderes vorgaukeln möchte.

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